
Liebe ist ein so großes und mächtiges Wort. Liebe beschreibt für mich einen Zustand des vollkommenen Seins, so dass das Leben mir absolut nichts schuldig ist sondern in mir ein Potenzial steckt um ein glückliches Leben führen zu können. Das Leben ist ein Geschenk und genau so sollten wir es sehen und mit ihm umgehen.
„Ich liebe dich“, heißt so viel wie. Ich sehe dich, ich höre dich, ich nehme dich wahr, ich akzeptiere dich mit all deinen guten und weniger guten Seiten.
Wenn wir es schaffen im Erwachsenen ich, das aus bewussten Entscheidungen und einem klaren Verstand basiert entscheiden, können wir das Leben meist wundervoll und ohne Konflikte meistern. Wenn wir unsere Liebe oder die Liebe unserer Kinder an Bedingungen knüpfen, weil wir gerade emotional im Mangel sind und wir etwas von ihnen „erwarten“ kann dies nur zum scheitern verurteilt sein. Denn ein „kindliches Ich“ kann keine bewussten Entscheidungen treffen, es will, es fordert, es möchte, dass du. Und wenn das nicht passiert, bin ich sauer, beleidigt, eingeschnappt, zickig, bestrafe dich also für deine Entscheidung die du für dich getroffen hast oder bin ein bockiges Kind und tue es erst recht nicht. Das ist meist die Liebe die wir kennen und was wir darunter verstehen. Du musst mich glücklich machen, deshalb habe ich dich schließen auch geheiratet.
So funktioniert dies nun einmal nicht. Was denkst du über Liebe? Über Annahme? Über das funktionieren müssen?
Denn exakt immer dann wenn ich von jemand anderem erwarte er solle mitspielen kracht es, der Stress ist zu groß, ich falle zurück auf meine alten Konditionierung, auf meine Anteile die ich in die Verbannung geschickt habe und schreie, packe meine Kinder am Arm und Streite ziemlich heftig mit meinem Mann. Bis mein Gehirn sich nach 10 Minuten wieder beruhigt hat, ich klarer sehe und mich schäme für das was ich getan und wie ich mich verhalten habe.
Also bleibe ich bei mir, achte darauf, was meine Psyche mir mitteilt. Schaue was ich brauche um nicht komplett in den Mangel oder Stress zu geraten. Dann kann ich meine Emotionen regulieren, habe keine Erwartungen an meine Kinder und kann sie durch ihre Gefühle begleiten. Das gelingt mir nicht immer aber oft und das ist für mich schon ein ziemlich großer Fortschritt wenn ich einmal zurück blicke mit was ich hier angefangen habe.
Wenn ich grenzüberschreitend war entschuldige ich mich dann sofort für mein Verhalten aber wenn dies öfters passiert bin ich unglaubwürdig und zerstöre damit das Fundament unserer Beziehung.
Ja Kinder haben die Fähigkeit uns emotional dort zu berühren wo es so richtig weh tut und dann sollten wir innehalten, hinterfrage aus welchem Alter diese Verletzungen stammen mag und uns selbst zuwenden, denn dein Kind ist niemals schuld an dem was du empfindest. Du bist der Herr über deine Gefühle und dein Kind ist nur der Bote dessen was noch in dir schlummert.
Deshalb, sei für dein Kind da, wenn es dich braucht. Lass sie die Dinge selbst lösen und sage ihnen nicht wie es geht. Dadurch machst du ihnen die Freude am Lernen kaputt. Gebe ihnen Ratschläge wenn sie dich fragen oder darum bitten aber vorher nicht. Sie müssen ihr reales Leben meistern, nicht das was du dir für sie wünscht oder gewünscht hast. Du bist nur Mama und Papa, die bedingungslos bei allem was sie tun hinter ihnen stehen sollten aber nicht der Richter oder letzten Endes Henker sein. Das ist oder sollte niemals deine Aufgabe sein.
Deshalb hole ich mir Hilfe. Schau direkt in die Wunde, da wo es weh tut und bleibe dran, so lange dran. Bis ich für meine Kinder die Mama sein kann, die sie auch verdient haben.