
Ich bin eine Reisende, eine Lernende, eine Schülerin. Eine Schülerin des Lebens und werde genau dies bis zum Ende meines Lebens bleiben. Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut mit einem meist wachen Geist und suchendem Verstand. Der das Leben sucht, erfassen und begreifen oder sagen wir ehr finden will ohne dabei den Ort zu verlassen. Das bedeutet ich bin eine Reisende die gleichzeitig an Ort und Stelle verweilt weil sie weiß, dass das Paradies nicht außerhalb sondern in mir zu finden ist.
Dann wenn ich still werde, mich auf den Boden lege. Die Wärme spüre. Der Wind, der zart an mir vorüber streicht. Grashalme die ich durch meine Finger gleiten lasse. Rau und doch irgendwie fragile und biegsam. Meine Ohren die den Ruf des Rotmilans wahrnehmen der direkt über mir seine Runden kreist und ich mich mit dem Leben verbunden fühle. Mein Atem der wie von selbst durch mich hindurch strömen darf.
Ich schließe meine Augen und ich fühle mich wohl. So wohl in meinem Körper und meiner Haut. Diese Verbundenheit, diese Reinheit des Moments den ich lange Zeit so vermisst habe und der nun zurück gekehrt ist. Zu mir, in mein Bewusstsein, dass ich gut und richtig bin, mich wertvoll und geliebt fühlen darf. Das alles passiert einzig und alleine in mir, ohne eine weitere Person zu benötigen die mir das bestätigt oder spiegelt sondern dies alles wahrhaftig in mir spüren zu können.
Es fühlt sich an wie eine Reise, die ich in mein inneres unternehme mit allem was sich gerade zeigen will. Oft geht diese Reise mit einem tiefen Gefühl von Dankbarkeit zu Ende. Manchmal ist es auch Wut, die letzten Endes in Trauer mündet, mich einst alleine und einsam zurück gelassen zu haben. Trauer über die unerfüllten Bedürfnisse die mal lauter und mal leiser nach mir rufen, nach der Mama, nach der bedingungslosen Liebe, nach der Verbundenheit zwischen Mutter und Kind die es nie gab und nie mehr geben wird.
Und ja dann fließen die Tränen. Jede einzelne darf nun geweint werden und ich nehme mir nun die Zeit die es damals nicht gab, da es an Bewusstsein gemangelt hat, welches es gebraucht hätte um mich zu begleiten. Also mache ich es jetzt. Jetzt habe ich von mir die volle Erlaubnis, zu weinen und zu schreien. Nein das hat nichts mit positiven Affirmationen zu tun oder ich meditiere es mal kurz weg. Das geht tiefer, das geht an die Substanz, an den Kern an dem sich unsere tiefsten Glaubenssätze befinden. Der Schmerz, die Ohnmacht, die Hilflosigkeit, die Angst.
Und dann ….. dann liege ich weiter einfach nur da, in dem Bewusstsein alles überleben zu können. Ja damals musste ich erstarren, damals musste ich meine Gefühle verdrängen und abschalten und heute heiße ich sie willkommen. Alle. Jedes einzelne Gefühl kann ich begleiten und daraus lernen. Ich weine, ohne Schuld und Scham, einfach nur weil ich will, weil ich es darf, weil ich es kann. Weil ich das Bewusstsein habe, dass diese der Weg zu meinem Herzen ist und es fühlt sich gut an. So richtig fantastisch gut!
Ich frag mich nur, wie ein Mensch so weise geworden sein kann aus sich selbst heraus. Du kleidest das in Worte, was viele fühlen, aber nicht benennen können. Ja, die Kindheitstraumen sind es und die frühkindliche Indoktrination, die uns ein Leben lang behindern. Du hast das erkannt und setzt dem etwas entgegen. Mehr kann ein Mensch nicht erreichen. LG Sven
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