
Akzeptiere das was ist. Erkenne an, dass es nichts braucht um an der jetzigen Situation etwas zu ändern als die Annahme es wohlwollend zu empfangen. In unserem Kern sind wir hochsensible, emphatische und soziale Wesen. Wir lieben und das von Anfang an und aus ganzem Herzen. Wir brauchen einander mehr als wir glauben. Du bist der Spiegel meiner Seele. Durch dich erkenne ich was in mir lebt. Wir spiegeln einander mit unterschiedlichen Interpretationen dessen was wir wahrnehmen und sehen.
Das ist alles wundervoll und ein wahrhaftiger Schatz um sich in der Interaktion mit anderen Menschen weiter entwickeln zu können. Denn nur so geht sie die Weiterentwicklung, der Weg raus aus dem Leid. Alleine schaffen wir es nicht. Alleine sind wir nicht fähig das große Ganze zu erkennen. Das was du erlebt hast, das wovon du überzeugt bist ist für dich normal, so macht man dies oder jenes nun mal und stellst es nicht in Frage.
In Frage stellst du es zum Beispiel dann wenn es bei deinen Kindern nicht funktioniert oder sie danach nicht funktionieren. Du fährst alles, wirklich alles gegen die Wand wenn du deinem Schemata, deinen Methoden die nicht funktionieren treu bleibst.
Wir wollen alle das Beste für uns, für die Kinder, für die Familie und wenn wir dann genau hinschauen, bereit sind das aufzudecken was sich im unbewussten abspielt, dann sitzt da jemand in dir, ein kleines ängstliches, verlassenes Kind, dass die Zügel in der Hand hält und die Führung für euer Leben übernommen hat. „Ich muss dies, ich muss jenes, ich darf nicht, ich soll nicht, du musst damit, ich brauche, ich will, das darf niemals, was denken nur“
Wir wollen es gut und richtig machen. Denken es ist angeblich der richtige Weg und rennen im vollen Sprint in unser Verderben. Selbst verursacht ohne Verantwortung weil dies ein Kind noch nicht übernehmen kann und stehen dann da. Ja wir leben in einem erwachsenen Körper aber der Rest ist noch nicht ausgebildet.
Wir sind gelähmt und vor den Kopf gestoßen. „Warum, wieso, was ist da bitte schön passiert? Ich wollte doch nur, dass? Ich habe alles gegeben? Und das soll der Dank sein? Diese Respektlosigkeit? Ich habe mich so sehr bemüht?“ und schon bist du wieder in deinem inneren Kind.
Deine Welt ist nicht die Welt deines Kindes. Deine Angst resultiert aus deinen Erfahrungen die du gemacht hast oder Ängste die du übernommen hast. Das alles ist nicht schlimm, denn alle diese Gefühle stecken in uns und glaubt mir, es gibt niemand der mehr Verständnis für eure Emotionen hat als eure Kinder wenn ihr dasitzt, euch verletzlich zeigt und sagt „ ich weiß gerade wirklich nicht weiter. Ich brauch kurz ein paar Minuten für mich. Das alles fühlt sich gerade echt schlimm an für mich.“
Alle Gefühle sind ok und alle Gefühle sind willkommen wenn wir lernen damit kompetent umzugehen. Sie sind der Schlüssel der uns den Weg zu einem glücklichen Leben zeigen will nur müssen wir uns darauf einlassen. Wenn ich denke, dass mein Leid dadurch gestillt wird, dass ich das Außen so verändere, dass mir keine negativen Erfahrungen mehr widerfahren, ich abstumpfe und sage, dass mir das alles egal ist und es mir überhaupt nichts ausmacht belüge und betrüge ich mich die ganze Zeit selbst. Noch schlimmer, ich verlasse mich immer und immer wieder.
Was wir verstehen müssen ist, dass wir eigentlich keine Ahnung haben wie das mit den Gefühlen wahrhaftig geht. Dass wir das lernen müssen. Denn in uns ist dieses Loch, dieses riesengroße Loch der Unverbundenheit und fehlenden Empathie (weshalb das mit der Krippe auch so wunderbar funktioniert).
Kinder sind fordernd aber lange nicht so anstrengend wenn du deine innere Kind Arbeit gemacht hast. Was bedeutet deine Vergangenheit aufzuarbeiten in dem dir bewusst ist was aus der Zeit damals und was aus der jetzigen Zeit stammt.
Nehmen wir das Beispiel Eifersucht, Neid, Missgunst. Eifersucht ist ein Gefühl, dass vielen von uns besonders aus der Kindheit und auch im erwachsenen Alter bekannt sein sollte. „Ich hätte gerne, ich wünsche mir, ich brauche, ich will“ und bekomme es nicht. Nein es geht nicht um materielle Güter sondern um etwas viel wesentlicheres, um unsere Bedürfnisse die gestillt werden müssen (Aufmerksamkeit, ernst genommen werden, wahr genommen werden) und von denen wir abhängig sind. Dann kommt da ein Mädchen oder ein Junge der oder die scheinbar alles hat. Anerkennung, einen schönen Körper, intelligent ist, liebevolle Eltern hat, Geld, ein schönes Zuhause, Freunde und wir spüren wie die Wut in uns hoch kocht, wie sehr wir gerne mit ihr oder ihm tauschen würden. Wie gerne wir einen Tag unseres Lebens diese Person sein möchten doch es geht nicht. Klar rational ist uns das bewusst aber emotional spüren wir den Hunger, die Leere, dieses schwere Gefühl im Körper das sich ausdehnt (nicht gut genug zu sein )bis in jede Zelle und was machen wir. Wir schlucken es runter, immer und immer wieder. Bestrafen uns selbst für unsere Fühlen und Denken und sind einsam. Warum? weil wir mit niemanden reden können? Ja vielleicht mit einem Freund oder einer Freundin aber es gibt keine Lösung, selbst dieser Mensch hat kein Werkzeug mit welchem man da herauskommen kann.
Und nun kommen wir als Eltern ins Spiel. Wie geht ihr damit um? Was würdet ihr sagen? Was würdet ihr tun und fühlt euch mal ein was hätte euch damals geholfen? Tipps? Gut gemeinte Ratschläge? „So ist das halt. Du bist auch wunderschön und stell dich nicht so an? Was soll das denn? Das ist doch nicht schlimm? Du hast dafür andere Talente?“ hilft das? Wirklich? Wie geht ihr heute mit Eifersucht um? Was denkst du darüber? Darf sie sein? Hast du Verständnis für dich selbst? Kannst du Empathie für dich empfinden und dich wohlwollend begleiten?
Nein?
Deshalb, was wir brauchen ist ein gegenüber das bereit ist aktiv zuzuhören. Das interessiert nachfragt und in der Verbindung bleibt auch wenn’s schwierig wird. Das bedeutet, ja ich will dass meine Kinder mir vertrauen, indem sie alles sagen und aussprechen dürfen was gerade in ihrem Kopf passiert „ Mama du bist blöd. Mama das steht dir gar nicht. Mama das Essen schmeckt schrecklich. Mama ich will nicht dass du mitkommst. Mama ich bin einsam. Mama ich will dass du mich siehst, lobst, mich in den Arm nimmst. Mama ich hasse dich. Mama ich finde dein Verhalten richtig scheiße und du hast meinen Bruder lieber als mich. Ich weiß das, ich fühle das “ ja genau das alles will ich. Genau diese Sätze bin ich bereit zu hören. Das ist Beziehung, das ist Bewusstsein.
Wenn du sagst, ne sorry Isi das geht absolut nicht würde ich dich fragen was diese Sätze in dir auslösen? Du denkst das sei respektlos? So etwas sagt man nicht, weil du anders erzogen wurdest? Aber denken schon? Denkst du so etwas oder auch nicht? Was denkst du, ist der Unterschied zwischen denken und aussprechen? Wenn du es nur denkst ist es dann nicht real? Aber es war doch dein Gedanke? Was denkst du von dir als Mensch wenn du diese Sätze aussprechen würdest? Was empfindest du im Bezug auf Wut? Fühlst du Wut? Fühlst du Aggression? Wie drückst du diese aus? Was tust du wenn du diese empfindest? Wie respektvoll bist du zu deinem Kind? Warum erwartest du etwas von deinem Kind was du selbst als Erwachsener nicht im Stande bist umzusetzen?
Ja Beziehung ist anders als Erziehung. Beziehung tut weh. Und zwar mir. Immer und immer wieder. Weil es mir vor Augen führt und mich fühlen lässt unter welchen Bedingungen ich groß geworden bin. Welche Krater auf meiner Seele liegen, welche Erziehung in mir verursacht hat. Aber dafür kann mein Kind nichts. Unsere Kinder für das zu bestrafen was einst unsere Eltern uns angetan haben ist übelster Machtmissbrauch.
Die Lösung liegt darin dir selbst auf die Schliche zu kommen. Wie du denkst? Wie du funktionierst? Wie du fühlst? Wie du dich schützt und wie du Stück für Stück dich emotional zu einem erwachsenen Menschen entwickeln kannst?
Ich liebe Menschen die mir sagen was sie denken. Ich liebe Menschen die mir knallhart ihre Meinung über mich sagen. Ich liebe es zu lernen und ich liebe es immer mehr an Bewusstheit zu erlangen und es in mein Leben zu integrieren.
Es ist spät und ich könnt dir immer zuhören, weil du die Wahrheit sagst, doch ich muss leider schlafen. Wie glücklich muss dein Mann sein, so eine Frau an seiner Seite zu wissen, wie glücklich müssen deine Kinder sein. Wärst du nicht verheiratet, würd ich niederknien und deine Füße küssen.
Du verstehst die Welt und die Zusammenhänge. Du erkennst, was frühkindliche Traumen aus uns machen. Und du verstehst, den Hexenzauber zu durchbrechen, die alten Tafeln zu zerschlagen ..
Ich bin nur ein dummer Poet am Ende seines Lebens. Doch du sollst leben.
Alles Liebe und Gute für dich und deine Lieben,
Sven ❤
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