Manchmal braucht es nicht mehr als die Bereitschaft hinhören zu wollen um in die Stille einzutauchen.

Das Leben besteht einzig und alleine aus meinen Gedanken und Gefühlen. Ich sitze in einer Blase meiner kindlichen Vorstellungskraft die ich irgendwann in meinen frühen Jahren erzeugt habe und die ich bis jetzt aufrecht erhalte. Indem, dass das ich, welches ich erschaffen habe, auch ich bin und dass dies mein Leben ist, welches ich mit meinen Augen sehen und mit meinen Gefühlen in mir spüren kann. Das waren die Ansichten meiner Eltern wie das Leben nun mal funktioniert, welche ich unbewusst vermittelt bekommen und übernommen habe.

So bin ich nun mal, das ist meine Persönlichkeit, das sind meine Werte und danach leben ich. Das ist meine Welt oder die Vorstellung meiner Welt in meinen Gedanken. Und je mehr ich mich in meinen Gedanken um mich selbst Kreise umso mehr spüre ich, dass ich nicht wirklich weiß wer ich bin.

Immer wenn ich eine Schale meines „selbst erschaffenen Ichs“ von mir abstreife kommt die nächste zum Vorschein und wieder stehe ich vor einem großen Tor und mein innerer Wächter gibt sich die größte Mühe mich vor dem was da auf mich wartet abzulenken. Er präsentiert mir viele Ideen indem er mich in mein Gedankenkarusell schickt um mich mit Handy, Essen oder anderen Problemen abzulenke versucht um mich nicht dem nächsten Schmerz, der mich wieder einmal in eine neue Bewusstseinseben bewegen möchte, hinzugeben.

Gerade fühle ich mich noch wie ein störrisches Tier, dass seine Sichtweise auf diese Welt und auf die Menschen, die ich bis jetzt in mir entstehen lies, nicht loslassen will. Das war bis jetzt meine Wahrheit, nach der ich jeden Tag gelebt habe und das soll ich nun aufgeben? Ernsthaft? Mein inneres Kind ist bockig und stur. Denn was dahinter verstecktest ist, ist in meinem Herzen bereits eingezogen aber mein Verstand kämpft und bibbert, hat Angst, ist wütend.

Gerade stehe ich vor diesem riesen großen entscheidenden Schritt, dass ich alles und doch nichts bin. Dass mein Verstand ausgedient hat. Dass ich ihm ab jetzt den Raum entziehe, den er bis gerade noch eingenommen hat und das er auf allen Wegen vermeiden will. Was ist das ich ohne das ich? Wer bist du dann? Was bist du dann?

Der Verstand ist ein wundervoller Berater und kann mir als Freund zur Seite stehen um zwischen meinem Herzen, ihm und mir zu vermitteln aber mehr Freiraum oder die Absolution seiner Anwesenheit wird er von mir nicht mehr bekommen , denn mein Verstand raubt mir jegliche Kraft. Er lebt einzig und alleine von Leid, das ich angeblich habe oder noch nicht habe und dadurch in einen Mangel gerate den ich die ganze Zeit versuche auszugleichen aber nie beheben kann. Weil es nie ein genug geben wird. Weil das Außen mein Innen niemals erreicht um mich wahrhaftig glücklich zu machen. Er ist ein Player der nur darauf wartet, wann das nächste Spiel beginnen kann.

Ich bin nicht das was mein Verstand mir gerne einreden möchte wer ich bin oder was ich brauche oder wie mein Leben in meinen Vorstellungen abzulaufen hat. Das bin nicht ich und genau dieser neue Schritt, dieses neue Bewusstsein steht nun vor mir und präsentiert sich als Gefühle von Einsamkeit, Traurigkeit, Unverbundenheit die mich mein ganzes Leben begleiten und ich nicht hin spüren möchte. Ich wieder Wege finde um ihnen zu entkommen aber das Leben immer und immer wieder, mich auf mich selbst zurück wirft. Bis ich nun daliege und sage ok. Ich bin bereit und stark genug meinen Dämonen in Form von Angst und Schmerz zu begegnen. Sie werden mich Kraft kosten, viel Kraft kosten und gleichzeitig werden sie der Weg zu meiner inneren Befreiung sein. Zu dem, dass ich dann niemand mehr sein muss, sondern der Mensch sein darf der ich bin.

Der keine Angst mehr hat zurück gewiesen, nicht gut genug, nicht nett genug, nicht intelligent genug, nicht wertvoll oder sozial kompetent genug zu sein sondern der bewusst raus aus dem Leid geht weil er all diese „Gefühle des Mangels“ begegnen und transformieren konnte. Der da bleibt als ein reines Bewusstsein, das sich selbst als eine Existenz in seiner eigenen Kraft und Stärke wahrnehmen kann. Für sich selbst Sorge trägt wenn Gefühle wach gerufen werden die meine Aufmerksamkeit brauchen und die mit sich selbst in einer friedvollen Verbindung leben kann ohne von anderen Menschen zu verlangen ihren Mangel beheben zu müssen oder Gründe zu finden vor ihnen Angst zu haben. Denn das war zum Beispiel eine Strategie meines Bewusstseins. Diesen Blog zu erstellen, in der Hoffnung wenn ich mich öffne, öffnen sich vielleicht auch andere Menschen und ich bekomme damit die Verbindung gestillt die ich innerlich bis jetzt nicht zu mir finden konnte. Also die Einsamkeit durch ein Hintertürchen zu überwinden. Was, zum Glück, ebenfalls überhaupt nicht funktioniert hat.

Und weil unsere Psyche all diese Spiele mit uns spielen kann. Werde ich mich nun eine Zeit lang rigoros zurück ziehen. Vielleicht ist es ein paar Wochen, vielleicht aber auch 1 oder 2 Monate um mich nicht mehr von mir abzulenken oder mir aus dem Weg gehen zu können. Damit das was nun ansteht wahrhaftig von mir gesehen, angenommen, getröstet und geliebt werden kann.

Deshalb werdet ihr nun die nächste Zeit erst einmal nichts mehr von mir zu lesen bekommen, was ich nicht schön finde aber was nun definitiv ansteht.

Ich wünsche euch bis dahin eine wundervolle, verbundene und friedliche Zeit. Passt gut auf euch auf.

Alles Liebe Isabell

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