Was macht die Mutter denn da? Wieso tut sie denn nichts? Was für ein unerzogenes Kind? Wieso greift sie als Mama nicht ein?“ Sind ein paar Gedanken die dir als Mama bestimmt schon einige Male bei den vielen Spielplatz besuchen in den Kopf gekommen sind. Sie sieht doch was passiert. Warum lässt sie das zu? Warum macht sie nichts?
Ich würde euch nun gerne erklären wie wir Menschen „ticken“ und warum Erziehung mehr schadet als dass es hier irgendetwas bringt.
Wir sprechen so viel von sozialem Verhalten und was ich beobachten kann ist ein massiver Anstieg an antisozialem Verhalten. Immer dann wenn DU über jemand Anderen meckerst, dich aufregst wenn er dir den Parkplatz weg genommen hat, wenn ihr streitet, wenn du dein Kind nicht siehst oder seine Bedürfnisse nicht respektierst. Wenn es darum bittet und bettelt und für sich kämpft aber du konsequent sein musst. Wenn dein Kind gerne mit dir spielen will, weil es das heute noch nicht konnte dir aber deine Serie oder das Handy wichtiger ist. DU wenn du über es sprichst während Dein Kind mit am Tisch sitzt und du es nicht in den Dialog mit einbaust. Wenn du dich über dein Kind oder sein Verhalten lächerlich machst oder eines deiner Kinder weg schickst weil es „böse“ war und dein anderes Kind es nicht trösten darf.
Das ist antisoziales Verhalten, das du deinem Kind beibringst. Das lernt es nicht von Anderen und das ist auch nicht in ihm angelegt weil Kinder sehr soziale Wesen sind, nur ihr Verhalten, also ihre Dysregulation sie so handeln lässt wie sie es tun. Sie sind unbedarft, geben ihr Bestes, handeln aus dem Moment heraus ohne nachzudenken. Du bist diejenige die ihrem Kind etwas schlechtes unterstellt. Es sind deine Gedanken nicht die deines Kindes. Es verfolgt meist keine Absicht und keinen Plan. Sowie fehlt ihm die Sprache sich adäquat auszudrücken wie es ihm geht. Wir legen so viel Wert auf alles mögliche, was euer Kind alles kann oder können soll und noch nicht kann dass ich mich frage was ist euer Kind wirklich? Ein Ding, dass eure Wünsche erfüllen soll? Wo ist eure Liebe euer Herz? An euch lernt euer Kind was euch wichtig ist. Was eure Werte sind? Was ihr lebt? Was ihr liebt? Was ihr schätzt? Und so verhalten sie sich. Sie lernen am Modell.
Wenn ich sage ich liebe euch und sie nie umarme,kraule und küsse, da bin wenn sie mich am Meisten brauche oder sie alleine lasse mit all ihren Gefühlen, sind es Worte leere Worte. Wenn ich zu meinem Mann sage, ich liebe dich, zeige ich das auch, indem ich ihn umarme, küsse, berühre und das immer wenn es geht. Das ist vorleben das ist aktives sozial Verhalten an dem sich Kinder orientieren können. Das kongruent ist zwischen dem was ich tue und sage. Nun müssen sie üben und es umsetzen und das ist hart für uns aber auch für sie. Das frustriert, das nervt, das macht einen wütend und dann brauchen sie uns.
Dann kommen die Momente in denen die Grenzen eines anderen Menschen überschritten werden. Wenn sie wissen wollen wer du bist, sie ausprobieren und für sich kämpfen und einstehen. Dann wird es anstrengend für dich und für dein Kind. Dann braucht es eine klare aber liebevolle Führung “ nein das will ich nicht. Nein das tut mir weh. Nein mir ist es wichtig, dass die Blumen auf dem Tisch stehen bleiben.“ Das heißt ich sage was ich will und nicht was ich nicht will weil unser Kopf kein „nicht“ kennt. Wie denke „nicht“ an….. du denkst daran das ist nun mal so aber wenn ich sage “ leg den Löffel neben den Teller, räume die Spielsachen bitte in die orangene Kiste, leg die Fernbedienung zurück auf das Sofa oder ziehe die Schuhe heute bitte alleine aus bevor du rein kommst.“ Ist das ein klarer Wunsch den ich formuliere. Ob es eingehalten wird oder nicht ist etwas anderes aber ich habe klar gesagt was ich mir wünsche.
Wenn du spürst, dass zwischen dir und einem anderen Kind ein Konflikt sich anbahnt, warte erst mal ab. Dafür braucht es Aufmerksamkeit und ein gutes Gespür für den Moment und wenn es zu einem Streit kommen sollte gehe als Mediator dazwischen “ kann ich helfen, ah es geht um die Schaufel. Haben wir vielleicht noch eine zweite dabei? Wollen wir mal nachsehen?“ Lasse es nicht mit seiner Hilflosigkeit alleine. Nicht wenn es keine andere Lösung mehr für sich sieht. Sei offen sei da, damit es dich holen oder du es trösten kannst oder du mit einer Lösung dich einhakst aus der sie lernen können.
Nur benötigen Kinder aufgrund ihres intrinsischen Lernens mehrer Wiederholungen damit ihre Spiegelneuronen im Gehirn sowie Empathie/Mitgefühl sich entwickeln können. Ah ok so sieht also Wut aus und so Trauer und so Freude und so Angst. Wenn ihr nun die Gefühle gleichzeitig noch benennt wie „boah jetzt bin ich richtig wütend oder sauer oder traurig oder doch ich habe Angst wenn du da hoch steigen willst auf den Traktor. Ich wünsche mir, dass du unten bleibst und wir es später zusammen mit dem Papa machen. Wäre das eine Idee?“ Das heißt ich höre deinen Wunsch, ich sehe dich und nehme dich ernst.“ Wenn du sagst, nein dann kann ich deinen Schmerz begleiten, deine Wut und Trauer oder wir finden eine andere Lösung,
Konflikte sind einzig und alleine da um den best möglichen Lösungsweg zu finden und nicht ganz starr meinen Kopf als Mama oder Papa durchsetzen zu müssen, denn genau dann lernen die Kinder Macht zu benutzen, weil man als Erwachsener nun mal die Macht hat. Sie lernen Ohnmacht, Hilflosigkeit und Schmerz um seine Wünschen und Bedürfnisse durchsetzen zu können. Sie lernen Zurückweisung, Liebesentzug, dass wir sie abwerten und uns über sie amüsieren können, ganz einfach weil wir die Überlegenen sind. Weil wir die alleinigen Herrscher über ihre Gefühle sind weil sie uns bedingungslos ausgeliefert sind. Spürst du die Ohnmacht deines Kindes, wenn es mit tränenüberströmten Gesicht vor dir steht? Wo ist dein Mitgefühl für es? Aber das Leben hat viele tolle Ideen. Hört mal euren Kindern zu, auf was sie alles kommen.
Und ja manchmal kostet es Tränen wenn eines der Kinder dem Anderen weh tut. Kratzt, beißt oder umschmeißt aber was sagt letztens unser Großer zu mir „Mama nicht schlimm, weißt du es sind nur Gefühle Mama. Alles gut, es sind nur Gefühle. M. Weiß das noch nicht“ Als er von seinem kleinen Bruder an den Haaren gezogen wurde. Mit drei 🙏 oder der Kleine der mich durch bewusstes Atmen beruhigt weil er merkt, dass ich sauer werde weil unser Großer einfach noch nicht im Bad bzw, in der Badewanne sitzt. Er steht vor mir, nimmt mein Gesicht in seine Hände und fängt an bewusst tief ein und auszuatmen und schaut mir dabei in die Augen. Mit 11/2 Jahren. Also was denkst du? Du bist der Mensch an dem dein Kind sich am Meisten orientiert DU und niemand anderes. Ist dein Kind stur oder stellt sich vor dich und schreit dich an. Dann ist es erstens mutig und spiegelt zweitens dir deine eigene Sturheit und Hilflosigkeit, weil du nicht gelernt hast in Kontakt mit dir und deinem Kind zu gehen und deine alte Erziehung hervor kramst. Macht lautet das Kredo. Machtausübung!!!!
Wenn ich anfange zu schreien, schreien meist ZWEI Kinder zurück und wenn eines weint kommt sofort der Andere und tröstet. Streichelt, umarmt und küsst. Also wer ist das Vorbild… DU/IHR. Das einzigste was eure Kinder brauchen ist Zeit, Verständnis auch mal etwas „falsch“ machen zu dürfen und den Glauben von euch, dass es das was es braucht irgendwann auch mal kann ohne sich schlecht, falsch, dumm, nicht genug, nicht wertvoll, nicht …. oder zu viel zu anstrengend fühlen zu müssen.