„Ja, dein Kind braucht dich.Nicht die Erzieherin kennt dein Kind, sondern DU!“

„Du, bist die Mama/ Papa. Du trägst für die seelische Gesundheit deines Kind die Verantwortung. Du weißt am Besten was für dein Gut und Richtig ist.“

Was ich jedoch erlebe, ist eine große kaum greifbare Unsicherheit und Ohnmacht, wenn es in der Fremdbetreuung um die Eingewöhnung des eigenen Kindes geht! Ich erlebe Eltern die hilflos vor fremden, anscheinend pädagogisch qualifizierten Menschen ( Erziehern) stehen und ihnen vertrauen oder vertrauen müssen! Die ihr Kind in dessen Hände geben obwohl sie das Unbehagen spüren, dass sich immer mehr in ihrem ganzen Körper ausbreitet. Sie hören ihr Kind rufen, schreien, brüllen und trotzdem gehen sie.

„Das ist normal“, sagen Menschen die dort arbeiten. „Das gehört zu einer Eingewöhnung dazu.“ „Das sei auf eine sichere Bindung zurück zu führen.“ „Vertrauen , sie mir, das hört gleich wieder auf.“

Das sind Sätze. Einfache und klar verständliche Sätze. Mit denen wir Eltern ruhig gestellt und denen wir vertrauen sollen. Menschen, die wir nicht kennen. Die wir nie im Umgang mit unserem Kind wirklich erlebt haben.

„Das machen wir hier so.“ „Das machen wir immer so.“ „ Wir wollen nur das Beste für Sie und ihr Kind.“

Wir wollen es glauben. Wir wollen fest davon überzeugt sein, dass das was wir tun richtig ist und unserem Kind nicht schadet, denn „ALLE MACHEN ES SO“ und wenn alle es so machen, mache ich es auch? Weil es nicht schlimm sein kann, wenn alle es machen.

Und wo bist du? Was macht das mit dir? Mit deinem Inneren, wenn dein Kind schreiend zurück bleibt? Wo bist du dann bei ihm oder bei dir? Du, welches dir vertraut? Du, welches es hilflos und ohnmächtig zurück lässt? Du, welches es jetzt gerade am aller meisten in seinem Leben braucht? Was also bitte tust du, wenn du weinend im Auto sitzt weil du weißt, dass das was du gerade getan hast nicht richtig ist? Weil du fühlst, dass es definitiv einen anderen Weg geben muss? Warum tust du deinem Kind den selben Schmerz an, den du selbst durchleben musstest? Weil dies schon immer so gehandhabt wurde? Aber sind wir noch in der Nachkriegszeit? Hat sich seither in der Pädagogik denn nichts verändert? Oder doch? Aber warum tun wir dann immer noch das Selbe wie damals?

Was ich gerade erlebe ist eine Eingewöhnung voller Liebe, Sorgfalt, Sensibilität, Achtsamkeit, Verantwortung für sich selbst und Bewusstsein, für die Kinder. Es gab nicht einen, einen einzigen Moment in dem mein Mann das Gefühl hatte den Ablauf in der Einrichtung zu stören. Er ist willkommen und somit auch unser Sohn. Dieser fühlt sich wohl. Ausgesprochen wohl, geliebt, geachtet, wertgeschätzt und gesehen. Es braucht keinen Druck, es braucht keinen Zwang, es braucht keine Trennung unter Zwang.

Was es braucht ist Zeit. Zeit und eine wohlwollende Atmosphäre. Eine Einladung, dich kennen lernen zu wollen. Sich für dich wahrhaftig zu interessieren. Kinder die in einer entspannten Atmosphäre explorieren. Erzieherinnen die da sind ohne Kontrolle oder ihre Macht ausüben zu müssen. Die einfach nur anwesend sind um dann fließend einzugreifen, wenn die Kinder mit ihren sozialen Fähigkeiten an ihre Grenzen stoßen. Impulse und Anregungen spielerisch einwerfen. Die in die Fähigkeit jedes einzelnen Kindes vertrauen und dadurch das Vertrauen untereinander wächst und zu sich selbst entstehen kann. Verantwortung für mich und mein tun ins Bewusstsein treten und dort die ersten Wurzeln schlagen dürfen.

Nein, Fremdbetreuung hat für mich nichts mit Lernen oder Bildung zu tun sondern damit, dass meine Kinder zum ersten Mal außerhalb des Elternhauses erfahren darf wie unfassbar spannend andere Menschen sind. Wie schön es ist neue Menschen, neue Charaktere, neue Eigenschaften in das bisherig bekannte Muster einfließen zu lassen. Vertrauen zu sich und zu dieser Welt immer mehr ausweiten zu können. Zu erleben oder zu durchleben, dass Menschen gut, herzlich, hilfsbereit sind und mir nichts böses wollen.

Das ist das was ich mitnehme. Das ist das was mich prägt. Das ist mein Rucksack den ich später mit in die Welt hinaus nehme. Der mich an mich selbst glauben lässt, wo ich lernen will, wie dies oder jenes funktioniert, der mir beigebracht hat, dass Hilfe suchen oder nach Hilfe fragen eine wertvolle Kompetenz ist und meine Resilienz stärkt.

„ Ich bin gut!!!“

„Ich bin genug!!!!“

„Ich bin wertvoll!!!!“

„Ich werde geliebt!!!!“

„Ich bin ein wertvoller Teil einer Gruppe!!!!“

„Ich habe Talente und Fähigkeiten!!!“

„Ich bin eine Bereicherung für diese Welt !!!!“

„Ich darf sein, einfach nur sein wie ich bin!!!!“

Deshalb bitte, bitte liebe Eltern, glaubt an euer Kind. Steht ihm bei und steht für es ein.

„Es hat nur euch!!!! Nur euch!!!!!!“

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