
In meinen Ausbildungen gab es immer einen Raum. Einen Raum der Begegnung.
Aber was genau meine ich damit?
Bist du heute glücklich?
Kannst du sagen, dass du dich aus ganzem Herzen liebst?
Dass du ein Mehrwert für diese Welt bist?
Dass dein Licht in deinem Inneren immer noch in seinem vollen Glanz strahlt?
Kannst du fühlen, kannst du es in deinem Körper fühlen, wenn du sagst „Danke du geliebtes Leben, danke, dass ich ein winzig kleiner Teil auf diesem wundervollen Planeten sein darf?“
Wenn ja, haben deine Eltern vermutlich sehr viel richtig gemacht. Wenn du aber in dir eine Unruhe, einen Widerstand oder eine Traurigkeit wahrnimmst. Eine Traurigkeit die tief aus deinem Inneren kommt. Eine Traurigkeit, die ich immer als die Botschaft meiner Seele bezeichne.
Menschen, die in einem Umfeld groß werden, in dem Eltern davon überzeugt sind, Kinder in irgendeiner Form erziehen zu müssen, zerstören dadurch die Verbundenheit des Kindes zu sich selbst. Sie sehen ihre Konditionierung aber nicht ihr Kind, weil sie es nicht wahrnehmen können.
Was meine ich mit „der Verbundenheit zu sich selbst“.
Ich meine damit, mit deinem Kind und auch mit allen anderen Menschen in einen Raum der Begegnung zu kommen.
„Ja klar“, denkst du dir vielleicht. Ist doch einfach. Hier bin ich und ich spreche mit dir und tausche mich mit dir aus.
Das meine ich aber nicht. Was ich damit meine, ist deine volle Sichtbarkeit. Deine Sichtbarkeit als Mensch. Als Wesen. Als Seele. Mit all meiner Menschlichkeit. Mit all meiner Liebe. Mit all meiner Trauer. Mit all meinen Verletzungen.
Wenn wir das nicht leben. Leben wir sozusagen neben dem Leben her. Meist in einer passiv aggressiven Lebensweise, gepaart mit sehr viel innerer Wut. Auf Menschen. Auf Lebewesen. Auf die Welt.
Wir sind nicht fähig uns zu binden oder eine wahrhaftige Bindung mit unserem offenen Herzen einzugehen. Weil wir „UNS“ zurückhalten. Wir sind also nicht anwesend. Sondern nur die Rolle in die wir uns flüchten müssten.
Um sichtbar zu werden übertrittst oder versteckst du dich hinter der Schwelle deiner Angst. Diese Angst ist so stark weil sie einst dein Überleben gerettet hat. Sie ist die Angst die dich einst von deinen Gefühlen abgetrennt hat. Die dich erst leise und irgendwann dann mit voller Energie anschreit, dass du niemals mehr sichtbar werden darfst. Dass dies gefährlich ist und außerdem nur weh tun kann, weil es auf dieser Welt keinen Menschen gibt, der das nachvollziehen kann was du erlebt hast. Weil du zu viel bist und es niemand gibt der dich in deinem Emotionen halten kann.
Und weißt du was?
Das ist nur ein Schutz. Eine Mauer, hinter der du dich versteckt. Eine Mauer aus Angst, Schuld und Scham vor deinen eigenen Gefühlen. Die Angst für die eigenen Gefühle abgelehnt und verspottet zu werden. Die Angst ausgelacht zu werden. Die Angst bei Trauer oder Wut eine Zurückweisung zu erfahren. Die Angst niemals gut genug zu sein, im Bezug auf all das was du fühlst bzw. Zum Ausdruck bringen möchtest.
Aber alles was du fühlst, hat seinen Grund und in meinen Coachings wird immer wieder sichtbar wie „alt dieser Schmerz bereits ist“. Er stammt nicht von unseren Eltern oder Großeltern sondern vielleicht von den Urgroßeltern oder ist noch älter. Wenn du fühlst, was du fühlst, hat es seinen Grund, seinen Sinn egal was andere Menschen darüber denken. Wie sie darüber sprechen. Ob sie es verstehen oder nicht verstehen. Es hat seinen Sinn und du darfst für dich die Verantwortung übernehmen.
Du kannst, wenn du Lust hast, beginnen dein Leben zu gestalten und zwar dein Leben in Form von Selbstliebe und der Integrität zu dir selbst. Denn was uns bei all der Arbeit im Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung im Weg steht ist die Beziehung zu uns selbst. Der erste Schritt den wir gehen ist immer der, indem wir uns uns selbst zuwenden. Uns selbst begegnen.
Es geht also weder um deine Kinder, noch um deinen Partner, noch um deinen Job.
Es geht sozusagen niemals um das Außen sondern um dein inneres welches es dir verwehrt in bestimmten Momenten, aus Angst, aus Scham, aus Wut ein bestimmtes Verhalten zeigen zu können.
„Ich bin so wütend/Kampf. Ich erstarre. Ich flüchte oder ich fresse alles in mich hinein. Verstelle mich sozusagen und werde passiv aggressiv, indem ich innerlich in den Widerstand gehe und mich aus der Beziehung zurück ziehe.“ Dieses Verhalten können wir gut bei unseren Kindern beobachten, wenn sie aufhören mit uns zu kooperieren. Dann haben wir sie viel zu oft über oder nicht gesehen, weshalb sie sich durch dieses Verhaltensmuster zurückziehen um ihr inneres zu schützen.
Also kommen wir nun am Ende wieder dort an wo ich einst den Artikel begonnen habe, im Raum der Begegnung. Indem du vielleicht zum ersten Mal die Erfahrungen machen darfst, dass da ein Menschen ist der die Energie der Trauer, Wut oder Angst halten kann. Der da sein kann ohne zu „be“werten. Indem deine Seele die Erfahrung macht getragen zu werden. Indem deine Seele die Erfahrung macht, dass jedes Gefühl da sein darf. In dem deine Seele die Erfahrung macht, dass jedes Gefühl dass du in dir trägst seine Berechtigung hat, dass es da sein darf. Vielleicht weil du ohne es nicht hast überleben können. Ein Gefühl, welches wir anstatt abzuwerten dankend Anerkennung schenken.
Du bist ein Wunder. Jeder von uns ist ein unbeschreiblich großes Wunder und das haben wir zu respektieren und von ganzem Herzen anzuerkennen.
Heilung bedeutet Integration, bedeutet die Anerkennung meiner Selbst durch bedingungslose Hingabe und Mitgefühl mit mir.